Geschichte des Reyches
Dr. Karl Walko schreibt in seinem Buch "Schlaraffia" über die Entstehung unseres
Reyches Under Teck:
Der große Flüchtlingstreck in den Nachkriegsjahren 1945/46 wehte vier Ritter aus
ehemaligen sudetendeutschen Reychen in das profane Kirchheim/Teck. Es waren dies:
R. Heilborn der ewige Junker vom h. Reych Belmontia, (Leo Barton);
R. Hintze der Mauserltiger vom h. Reych Thayana, (Heinrich Tschörner);
R. Minne-Heil van der Lust vom h. Reych Porta Bohemiae, (Dr. med. Daniel Tangl);
R. Murillo de vry Parsival vom h. Reych Reichenbergia, (Rudolf Worelly).
Sie meldeten sich im Lenzmond a. U. 93 (1952) im h. Reych "Am Stauffen" seßhaft.
Gleichzeitig aber waren sie bemüht, an der Stätte ihrer Fronburgen Freunde für
die schlaraffische Idee zu gewinnen. Und als sich am 27.10. a. U. 93 (1952) die erste Sippung
eines neugegründeten Uhustammtisches vollzog, da nahmen an ihr neben den genannten Rittern
sieben Pilger teil.
Schon ein Vierteljahr später, am 19.1. a. U. 94, wurde der Uhustammtisch in einer
Festsitzung unter der Patronanz der künftigen Mutter "Am Stauffen", die ihn bis zur
Reychserhebung in reichem Maße unterstützt und gefördert hat, zum Feldlager
erhoben. 23 Gastrecken aus den umliegenden Reychen waren Zeugen der Grundsteinlegung eines
neuen Hortes schlaraffischer Ideale. Bei seiner Gründung zählte das Feldlager
vier Ritter und zehn Pilger zu seinen Sassen.
Nun entfaltete sich ein gar munteres Treiben in echt schlaraffischem Geiste. Uhu begann seine
Schwingen immer mächtiger zu regen, die Sippungen gewannen ständig an innerer
und äußerer Gewalt. So wurde u. a. in jeder Jahrung ein Heroenturney um den
Besitz der "Funkenkette" ausgetragen. Zahlreiche Ausritte in benachbarte Reyche machten auf
das neue Uhunest aufmerksam. Und als am 17.11. a. U. 97 (1956) die Gründungsbewilligung
zur "Coloney Under Teck" erteilt wurde, da hatte dieser Name im Uhuversum schon einen
guten Klang. Die Zahl der Sassenschaft hatte sich bis zu diesem Tage auf 26 erhöht.
So strebte der junge, festgefügte schlaraffische Freundeskreis seinem ersten
Höhepunkte entgegen: Am 11.5. a. U. 98 (1957) wurde nach 86 Sippungen seit Bestehen
des Uhustammtisches die Feier der Gründung der "Colonie Under Teck" überaus
erhebend und würdig celebriert. Welch nachhaltigen Eindruck diese Festsippung auf die
mit zahlreichem Troß eingerittenen 173 Gastrecken aus 39 Reychen hinterließ,
bezeugte die sehr beachtliche Zahl der Einritte, deren sich die junge Coloney in der
nun folgenden Winterung a. U. 98/99 (1957/58) erfreuen durfte. Neben dieser günstigen
Entwicklung waren zwei Ahallaritte und ein freiwilliger Austritt zu beklagen.
Nach einer weiteren Jahrung, dem "Jahr der Bewährung", brachte die Reychserhebung
am 10.5. a. U. 99 (1958) die Krönung einer unermüdlichen Hingabe an die
schlaraffische Idee. Aus den Landesverbänden Deutschland, Helvetia und Südamerika
hatten die Reyche ihre Vertreter entsandt; die Gastrecken mit ihrem gar lieblichen Troß
- deren Zahl zusammen 250 überstieg - boten dem trunkenen Auge ein ungemein
farbenfrohes Bild. Als wohl einmaliges Geschehen im Uhuversum muß festgehalten
werden, daß der gesamte Deutsche Schlaraffenrat unter Führung seines Vorsitzenden,
des O. Fürst Goschelbauer, der gemeinsam mit Fürst Lenau auch
den Allschlaraffenrat vertrat, an der Festsippung teilnahmen. Diesen Umstand empfand das
werdende Reych nicht nur als überragende Ehrung und Auszeichnung, sondern auch als
Verpflichtung, in aller Zukunft ein glitzerndes Steinchen in dem so kostbaren Mosaik
vielgestaltigen Schlaraffentums zu sein.
Der getreue "Ekkehard Schlaraffiae" war es auch, der den feierlichen Akt der Reychserhebung
vollzog und in einer gehaltvollen, warm empfundenen Ansprache Wert, Verpflichtung
und Aufgabe des Schlaraffentums klarstellte.
Mit 25 Rittern, 2 Junkern und 2 Knappen begann das junge Reych "Under Teck" seinen Weg
in das zweite schlaraffische Jahrhundert.
gez.
Dr. Karl Walko
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